



Die Botlek-Brücke: DYWIDAG-Spannpressen bringen Stahlträger für Europas größte Hubbrücke in Position
Im Rahmen des Neubaus der Autobahn A 15 von Maasvlatke nach Vaanplein in den Niederlanden wurde als weiteres Teilstück der 37 km langen Strecke die neue Botlek-Brücke gebaut.
Die neue Hubbrücke gründet sich auf drei Beton-Pfeiler, die oval ausgebildet wurden. Auf den ovalen Pfeilern wurden paarweise je 2 Stahlbetonhebetürme mit 64 m Höhe errichtet. An den insgesamt 6 Stahlbetonhebetürmen sind Spannseile an Gegengewichten montiert, die über große Räder zu den wichtigsten Querträgern der Brückenkonstruktion laufen. Das zweigliedrige Brückensystem beinhaltet zwei getrennte Stahldecks mit je ca. 94 x 50 m, die mit Hilfe von Schleppkähnen eingeschwommen und vom Wasser aus eingehoben wurden. Die Brücken werden im Betrieb in weniger als 100 Sekunden um 30 m gehoben oder gesenkt, um die Durchfahrt von Großschiffen zu ermöglichen.
Mit dem Bau des hoch komplexen Antriebssystems wurde auf Grund ihres umfassenden Know-Hows und ihrer technischen Kompetenz die Firma Waagner-Biro AG mit Sitz in Wien, Österreich beauftragt.
Eine besondere Herausforderung war das erste Heben der Hubbrücke. Die Brücke und das Gegengewicht sind grundsätzlich gleich schwer, aber dennoch war beim ersten Heben ein Ungleichgewicht in Richtung Brücke vorhanden. Deshalb mussten während des ersten Hebevorgangs die Hilfsstützen, auf denen das Gegengewicht betoniert war, abgesenkt werden. Diese Maßnahme hatte eine Änderung des statischen Gesamtsystems zur Folge, weshalb die Anker im Rahmen des Hebevorgangs synchron nachgespannt werden mussten. Für den Hebevorgang wurden daher 16 Pressen mit Hydraulikpumpen benötigt, die synchron eingesetzt werden konnten.
Waagner-Biro AG fragte bezüglich der benötigten Pressen und Hydraulikaggregate DSI Österreich an. DSI Österreich klärte die Verfügbarkeit der benötigten Spannpressen und Pumpen mit den Kollegen in den Niederlanden und in Deutschland, da der gleichzeitige Einsatz von 16 Spannpressen eine technische Herausforderung darstellte. Unter der Federführung von DSI Österreich wurden alle 16 Spannpressen und Hydraulikpumpen fristgerecht nach Rotterdam geschickt. Darüber hinaus lieferte DSI Österreich 550 lfm DYWIDAG-Spannstäbe, Typ WR, Ø 26,5 mm mit 32 Muffen, 64 Muttern und 64 Vollplatten aus Stahl. Vor Ort unterstützten Kollegen der DSI Niederlande die Baustelle bei der Einweisung zum Aufbau der Spannpressen und der Hydraulikaggregate und letztendlich auch beim eigentlichen Hebevorgang.
Dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit zwischen der Baustelle und den beteiligten DSI-Einheiten konnten die Hebevorgänge wie geplant zur vollsten Zufriedenheit des Auftraggebers durchgeführt werden.